Sogenannte Phthalate geraten als Weichmacher immer wieder in die öffentliche Diskussion. Ihnen werden hormonähnliche Effekte un unserem Körper zugesprochen. Da sie in vielen Kunststoffen enthalten sind, mit denen wir in unserem Alltag in Berührung kommen, gelangen sie über die Haut, die Nahrung oder die Luft in unseren Organismus und können gegebenenfalls nachteilige gesundheitliche Folgen haben.
Jetzt haben Wissenschaftler herausgefunden, dass die Phthalate möglicherweise auch über Generationen hinweg die Gesundheit negativ beeinflussen können. Kinder, deren Mutter häufigen Kontakt zu Phthalaten hatten und somit einen hohen Anteil entsprechender Abbauprodukte im Urin hatten, zeigten ein höheres Risiko, ein allergisches Asthma zu entwickeln.
Sowohl in einer Studie mit Mutter und Kind, in der der Lebensstil und die spezifischen Umweltfaktoren mit einem Allergierisiko des Nachwuchses in Verbindung gebracht wurden, als auch in Tierversuchen konnte ein entsprechender Zusammenhang bis in die übernächste Generation, also die der Enkel, bestätigt werden.
Es wird angenommen, dass die Weichmacher dazu führen, dass sich einzelne Gene in der Generation der Nachkommen verändern. Dieses hat eine Abweichung ihrer Immunantwort zur Folge, und zwar in der Art, dass in stärkerem Maße solche T-Helfer-Zellen gebildet werden, die eine Allergie fördern können.
Jahreis S. et al.
Maternal phthalate exposure promotes allergic airway inflammation over two generations via epigenetic modifications
J Allergy and Clin Immunology
4/2017; 6749(17): 30570-5.