So mancher sonnenhungrige Urlauber hat sich in den vergangenen Sommermonaten unter einem Sonnenschirm in Sicherheit gewähnt. Doch auch hier schlagen die Mediziner Alarm! Denn ein UV-dichter Sonnenschirm scheint nicht vor einem Sonnenbrand zu schützen. Nach wie vor sei das Eincremen mit einem ausreichenden Sonnenschutz sowie eine vernünftige Dosis an Sonneneinstrahlung die eindeutig gesündere Alternative.
Die Wissenschaftler stellten einen Vergleich der Schutzwirkung von Sonnenschirm und Sonnencreme auf. Während ein Teil der sonnenempfindlichen Studienteilnehmer um die Mittagszeit für 3 ½ Stunden unter einem UV-dichten Sonnenschirm verbrachte, setzte sich ein anderer Teil dem Sonnenlicht zur gleichen Zeit aus, indem er die Haut mit einem Lichtschutzfaktor 100 eincremte. Beide Gruppen hielten sich etwa 30 Meter entfernt vom Wasser auf.
Im Ergebnis zeigte sich, dass es bei den Probanden unter dem Sonnenschirm deutlich häufiger zum Sonnenbrand kam. Mit Hilfe der Sonnencreme jedoch konnte das Sonnenbrandrisiko um bis zu 70 % reduziert werden.
Hintergrund dieses überraschenden Ergebnisses ist es, dass viele Menschen nicht bedenken, dass die Umgebung wie der Sand am Strand, das Gras, die Erde und das Wasser die Sonnenstrahlen in alle Richtungen reflektieren und sie somit auch seitlich unten den Sonnenschirm katapultieren.
Ou-Yang H et al.
Sun Protection by Beach Umbrella vs Sunscreen With a High Sun Protection Factor: A randomized Clinical Trial.
JAMA Dermatol.
2017; 153(3): 304-308.