Praxis & Medizin

Fruktose und Fettleber

Fruktose, z.B. in Smoothies, ist nur in kleinen Mengen unbedenklich.

In einer Pressemitteilung der DGVS (Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten) wird empfohlen, verarbeiteten Fruchtzucker nur in Maßen zu konsumieren.

Fruktose wird oft als gesündere Alternative zum Haushaltszucker dargestellt. Dazu Prof. Dr.med. Ali Canbay, Klinikdirektor der Medizinischen Klinik am Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum: “Alle Zuckerarten konnen bei zu viel Konsum zu einer Fettleber beitragen, doch die Fruktose steigert die Fettneubildung besonders stark, um das 15-fache etwa gegenüber Glukose”

Vermutlich liegt das daran, dass die Leber eine wichtige Rolle bei der Fruktoseverarbeitung hat. Unter bestimmten Bedingungen bildet die Leber vermehrt Enzyme, die Fruktose abbauen und Fett produzieren. Das führt nicht nur zu Fetteinlagerungen in der Leber, sondern kann auch andere Prozesse wie die Funktion der insulinproduzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse, die Insulinproduktion und die Insulinempfindlichkeit beeinträchtigen.

Die Fettleber ist die häufigste Lebererkrankung, etwa ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland hat vermutlich eine Fettleber, oft mit Diabetes und Adipositas vergesellschaftet. 

Aussage PD Dr.med. Birgit Terjung, Ärztliche Direktorin der GFO Kliniken Bonn: "Wenn in einen frisch gepressten Orangensaft 5 Orangen wandern oder Smoothies gleich aus mehreren 100 Gramm Obst bestehen, übersteigt man schnell die von der WHO vorgegebene Menge an Fruktose von 25 bis maximal 80 Gramm pro Mahlzeit.
Sie empfiehlt 2 Portionen Obst am Tag, idealerweise unverarbeitet gegessen und gut gekaut.

Fazit: Zu viel Fruktose kann zu einer Fettleber führen.

Quelle: https://www.dgvs.de/wp-content/uploads/2024/01/PM-DGVS_Fructose_F_12.01.2024.pdf

weitere Quellen: https://joe.bioscientifica.com/view/journals/joe/257/2/JOE-22-0270.xml?body=pdf-53935

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10611622/pdf/394_2023_Article_3232.pdf

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Dr. med. Andreas Asch, Ihr Hausarzt in Stuttgart
Facharzt für Allgemeinmedizin