Praxis & Medizin

Herzrisiko und Sexualfunktion | Studien

Die Reduktion der Herz-Kreislauf-Risiken verbessert auch die Erektionsstörungen beim Mann

Die gestörte Erektion beim Mann (erektile Dysfunktion,ED) ist ein früher und leicht wahrnehmbarer Indikator für ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko.

In einer aktuellen Metaanalyse (Zusammenfassung verschiedener Studien zu einem Thema) wurden die Daten von 740 Patienten mit ED zusammengetragen:
In 4 Studien wurde der Einfluß von Lebensstil-Änderungen (gesunde Ernährung + körperliche Aktivität bzw. Sport) sowie in 2 Studien der Effekt durch Einsatz cholesterinsenkender Medikamente (sog Statinen) analysiert.

Ergebnis:

Mit Abnahme des Herz-Kreislauf-Risikos besserte sich die ED statistisch signifikant (gemessen über den International Index of Erectile Dysfunction, IIEF-5).
Der positive Effekt zeigte sich sogar bei Männern, die davor bereits erfolglos mit PDE-5-Hemmern (z.B. Viagra®) behandelt worden waren.

Fazit der Autoren:

Körperliche Fitness und gesunde Ernährung senken nicht nur das Herz-Kreislauf-Risiko, sie tragen auch zu einer besseren Sexualfunktion beim Mann bei.
Die erektile Dysfunktion kann in der alltäglichen Praxis als "Frühwarnung" für die Entwicklung einer koronaren Herzarkrankung (KHK) interpretiert werden. Da zwischen dem ersten Auftreten der ED und einer manifesten KHK zwei bis fünf Jahre liegen, bleibt genug Zeit, um gegenzusteuern.

Quelle: Arch Intern Med 2011; 171; 1797-1803

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Ihre Hausarztpraxis in Stuttgart Dr. Andreas Asch
Facharzt für Allgemeinmedizin