Praxis & Medizin

Kein sicherer Infektionsschutz durch Klarsichtmasken

Infektiöse Aerosole der Atemluft werden durch Klarsichtmasken nicht wirksam aufgehalten

Klarsichtmasken werden gerne als Alternative zu konventionellen Mund-Nase-Bedeckungen getragen.  Sie dürfen laut der aktuellen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung in Bayern als Mund-Nase-Bedeckung bezeichnet werden, obwohl ein Spalt von einem bis zu mehreren Zentimetern zwischen Gesicht und Maske frei bleibt. Viele Experten stehen den Klarsichtmasken kritisch gegenüber.

In einer Pilotstudie der Hochschule München (HM) wurde die Schutzwirkung der Klarsichtmasken überprüft. Dazu wurde die Ausbreitung der Aerosole der Atemluft unter zwei typischen Alltagssituationen untersucht.

Situation 1: der Proband mit Klarsichtmaske sitzt auf einem Stuhl und atmet durch die Nase aus. Das Aerosol strömt zwar zunächst nach unten, dehnt sich aber dann weit in den Bereich vor dem Probanden aus. Laut den Wissenschaftlern wäre eine gegenübersitzende Person dadurch direkt den Aerosolen ausgesetzt.

Situation 2: der Proband mit Klarsichtmaske bewegt sich durch den Raum und hustet. Hier breitet sich das Aerosol besonders stark aus, unter mehrmaligem Husten kann sich die Aerosolwolke innerhalb von Sekunden in einem Raum ausbreiten.

Laut den Forschern der HM bieten diese Masken keinen wirksamen Schutz vor Infektionen. Dies gilt vor allem in geschlossenen Räumen wie beispielsweise Kitas, Schulen, Büros oder öffentlichen Verkehrsmitteln.

Fazit: Klarsichtmasken sind keine ausreichend wirksame Alternative zu eng anliegenden Mund-Nase-Bedeckungen.

Quelle: https://www.hm.edu/allgemein/aktuelles/news/news_detailseite_203392.de.html

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Dr. med. Andreas Asch, Ihr Hausarzt in Stuttgart
Facharzt für Allgemeinmedizin