Praxis & Medizin

Küchenhygiene: Spülschwamm in die Mikrowelle?

Das kann man machen, ist aber keine Dauerlösung.

Forscher der Hochschule Furtwangen untersuchten den Effekt der Mikrowelle auf die Keimbelastung von Spülschwämmen.

Im Mikrowellenherd werden tatsächlich bis zu 99,99% aller Spülschwamm-Bakterien abgetötet. Immerhin befinden sich in einem Kubikzentimeter Schwammgewebe bis zu 54 Milliarden Bakterien.
Allerdings vermehren sich die wenigen Überlebenden auch wieder rasch.

Es fanden sich deutliche Unterschiede in der Zusammensetzung der Bakterienbesiedlung zwischen den mikrowellen-behandelten Schwämmen und den unbehandelten. Bei den "Mikrowellenschwämmen" war die Artenanzahl zwar reduziert, die verbliebenen Keime wiesen aber andere Stoffwechselaktivitäten auf. Sie hatten mehr von den Genen, die für die Synthese der Bakterienzell-Kapsel und von Zellwandmaterial zuständig sind. Möglicherweise ist das eine Reaktion auf den Mikrowellenstress und so können Bakterienpopulationen entstehen, die sich schwerer aus dem Schwamm entfernen lassen.

Es fanden sich keine Unterschiede bezüglich der Bakterien-Gene, die mit der Entstehung von Krankheiten beim Menschen in Verbindung stehen.

Nach Ansicht der Autoren kann man Spülschwämme ein paar Mal in der Mikrowelle behandeln, sie sollten aber besser alle 1-2 Wochen ausgetauscht werden. Aus hygienischer Sicht sind Spülschwämme bekanntermaßen ohnehin nicht sinnvoll als Reinigungswerkzeug für Küchentätigkeiten.

Fazit: Die Behandlung von Küchen-Spülschwämmen in der Mikrowelle löst das Hygieneproblem nicht auf Dauer.

Quelle: https://www.mdpi.com/2076-2607/8/5/736/htm

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Dr. med. Andreas Asch, Ihr Hausarzt in Stuttgart
Facharzt für Allgemeinmedizin