Praxis & Medizin

Nitroglycerin und Koronare Herzerkrankung (KHK), aus einem Symposium in Berlin | Studien

Hoffnungsvolle Studie zur Nitrattherapie bei KHK startet

Nitrate sind in der Akuttherapie bei Angina pectoris schon lange im Einsatz. Die Nitrattherapie ist aber auch in der wichtigen Rehabilitation von Patienten mit koronarer Herzerkrankung sehr wertvoll.

Prof. Christian Holubarsch, Bad Krozingen, wies auf einem Symposium in Berlin darauf hin, wie wichtig es ist, betreffende Patienten darüber zu informieren, wie man weitere Angina-pectoris-Anfälle rasch beenden oder sogar vermeiden kann.
Mit Nitroglycerin-Sprays kann man nicht nur die Anfälle abkürzen, sie lassen sich auch vor körperlichen oder psychischen Belastungen prophylaktisch einsetzen.

Zu diesem Thema gibt es viele Expertenberichte, aber keine systematischen klinischen Untersuchungen. Deshalb startet derzeit eine sogenannte randomisierte Doppelblindstudie in vier süddeutschen kardiologischen Rehabilitationszentren.

Es gibt Hinweise darauf, daß Nitroglycerin das Wachstum von neuen Blutgefäßen (Kollateralen) in Gewebe mit Sauerstoffmangel (Ischämie) stimulieren kann. Hierzu wird derzeit eine Studie in Freiburg und Berlin durchgeführt, um die Zusammenhänge besser zu verstehen, berichtete PD Dr. Ivo Buschmann, Berlin.

Ausblicke

Die Ergebnisse könnten zur Erweiterung des Einsatzes von Nitroglycerin beim präventiven Herz-Kreislauf-Training und beim Gefäßsport in der Rehabilitation führen.

 

Satellitensymposium "Sport und Nitroglycerin - die ideale Allianz in der KHK-Therapie"
38. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen, Berlin, 03.06.2011