Praxis & Medizin

Schlafapnoe bei Frauen

Andere Symptome der obstruktiven Schlafapnoe bei Frauen

Die obstruktive Schlafapnoe (OSA) wurde lange als typische Männerkrankheit angesehen. Sie ist bei Männern insgesamt auch häufiger, es sind jedoch mit einer Prävalenz von 17 und 28% mehr Frauen betroffen, als bisher angenommen.

Die weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron haben einen schützenden Einfluß, der nach der Menopause mit natürlicherweise nachlassender Hormonproduktion deutlich abnimmt, so daß der Geschlechterunterschied schrumpft.

Bisher wurden die Erkenntnisse zur OSA einfach von den Studien mit männlichen Probanden auf die Frauen übertragen.
Neuere Untersuchungen zeigen jedoch deutliche Unterschiede in den Symptomen. Das Schnarchen und die Apnoe findet man bei Frauen weniger, dafür mehr unspezifische Symptome wie Stimmungsschwankungen, Energiemangel, starke Tagesmüdigkeit, morgendliche Kopfschmerzen, Albträume und Schlaflosigkeit.
Oft werden die Symptome fälschlicherweise als Wechseljahres-Beschwerden gedeutet.

Auch bei der Diagnostik (Goldstandart Polysomnographie) werden die geschlechterspezifischen Unterschiede oft noch nicht beachtet. So ist der Apnoe-Hypopnoe-Index bei Frauen eher niedriger als bei Männern, die Apnoeepisoden sind oft kürzer , es kommt seltener zu einem vollständigen Kollaps der oberen Atemwege. Das kann dazu führen, daß die polysomnographischen Befunde bei Frauen harmloser erscheinen als sie es sind.

Fazit: Auch bei Frauen ist die obstruktive Schlafapnoe eine relevante Erkrankung, allerdings mit unspezifischerer Symptomatik.

Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8461585/

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Dr. med. Andreas Asch, Ihr Hausarzt in Stuttgart
Facharzt für Allgemeinmedizin